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Mindener Kreiszeitung
Musikalische Liebeserklärung mit Samba und Bossa Nova
Nice Brazil entführen Jazz Club-Publikum nach Südamerika / Virtuose Band mit leidenschaftlicher Sängerin
Minden (kr).Es muss Liebe sein, wenn sich eine Koreanerin, ein Franzose und ein Italiener mit einer brasilianischen Sängerin zusammentun, um mit ihr gemeinsam die Musik ihres Heimatlandes so faszinierend auf die Bühne zu bringen wie die Band Nice Brazil am Samstagabend im Jazz Club Minden.Von Kerstin Rickert
Foto: RickertMit viel Herzblut und auf hohem spiel- und gesangstechnischen Niveau verzauberte das Quartett sein Publikum mit den wunderbaren Melodien Brasiliens. Die Liebe zu dieser Musik erfasste auch die Besucher im Handumdrehen. Ihrem Bandnamen Nice Brazil – ein schönes Wortspiel übrigens für eine Band, deren Frontsängerin Cleonice (genannt Nice) dos Santos Jost heißt – machten die vier Musiker alle Ehre. Stilistisch abwechslungsreich und rhythmisch vielseitig gelang ihnen die musikalische Reise in das Land wunderschöner Sambas und Bossa Novas.
Instrumental kompetent und mit großem musikalischen Einfühlungsvermögen stehen der Sängerin mit Gee Hye Lee an Rhodes und Keyboards, Franco Petrocca am Bass und Antoine Fillon am Schlagzeug drei kongeniale Partner zur Seite, die zu weit mehr dienen als nur zur Untermalung der ausdrucksstarken Gesangsparts. Mit ihren solistischen Ausflügen und Instrumentalpassagen im kompakten Trio-Sound ernten alle Drei immer wieder jubelnden Applaus. Franco Petrocca unterstützt die Band dabei nicht nur mit groovenden Basslinien, sondern übernimmt mit seinem Sechssaiter auch bisweilen den Part des Gitarristen. Bezaubernd die beiden Duette, mit denen er und Sängerin Nice das zweite Set beginnen.
Antoine Fillon zeigt sich als gefühlvoller Schlagzeuger, der sanfte Passagen ebenso perfekt meistert wie er dynamische Stücke nach vorne treibt. Begeisterten Applaus gibt es auch immer wieder für die fantastische Pianistin Gee Hye Lee, die den Tasten mit einer bemerkenswerten Fingerfertigkeit und einem enormen Gefühl für Dynamik begegnet und mit ihren Soli für einige Höhepunkte sorgt.
Glück hat eine Sängerin, wenn so virtuose Musiker ihr die Basis bereiten und sie sich so ganz ihrem Gesang widmen kann. Nice dos Santos Jost macht das auf sehr charmante Weise und mit einer ausgesprochen gut ausgebildeten Stimme, die selbst schwierigste Harmoniefolgen exzellent meistert. Ihre Leidenschaft für die brasilianische Musik, die sie mit sehr viel Gefühl und Ausdruck interpretiert, überträgt sich direkt auf die Zuhörer. Darunter geschmackvoll ausgewählte Klassiker wie das zauberhaft gesungene “Summer Samba” von Marcos Valle oder die wundervollen Kompositionen von Antonio Carlos Jobim, aber auch Eigenkompositionen wie das mächtig groovende “Meu Caminho”, Titelsong ihrer aktuellen CD.
Für ihre charmante Art, mit dem Publikum und ihren Musikern zu kommunizieren, ihren Gesang aus tiefster Seele und die Band, die vielseitig auf gleich bleibend hohem Niveau für Hörgenüsse sorgt, gibt es am Ende entsprechend enthusiastischen Jubel.
Zweimal wird das Quartett zurück auf die Bühne geholt und serviert den Besuchern mit “Chega de Saudade” und “Dindi” zwei Jobim-Klassiker als krönenden Abschluss. Brillanter und herzlicher kann eine Liebeserklärung an die Musik Brasiliens kaum ausfallen.Nice Brazil und Franco Petrocca überzeugen im Kommunalen Kino mit erlesenen KlängenGINSHEIM-GUSTAVSBURG Von Ulrich von MengdenMit Latino-Klängen vom Allerfeinsten wurde am Donnerstag ein handverlesenes Publikum im Kommunalen Kino verwöhnt. Zu Gast in der Reihe „Jazz im Kino“, organisiert von Sebastian Laverny und Sarah Wendel, waren „Nice Brazil & Franco Petrocca“. Eine brasilianische Sängerin und ein Gitarrist aus Süditalien. Ihr Gastspiel ergab eine erlesene Mischung, die faszinierende Musikerlebnisse bescherte. Puristisches Bühnenbild Bossa Nova, Latin-Jazz, Samba und natürlich die brasilianische Volksmusik waren die Genres, in denen sich die beiden stilsicher bewegten. Die Bühne gestaltete sich puristisch und akzentuierte sich durch voluminöse Stoffe und mehrfarbiges Lichtspiel. Die Interpreten aber brauchten nur zwei Gitarren, eine Stimme und ein kleines Rhythmus-Instrument, um klanglich einen ganzen Kosmos aufzuschlagen. Das Programm wechselte zwischen temperamentvollen, leidenschaftlichen Interpretationen und feinfühligen, zarten Liedern. Der Gitarre wurde genauso viel Raum gegeben, wie der Stimme. Sowohl auf der Bass- wie auch auf der Leadgitarre offenbarte Franco Petrocca souveräne Könnerschaft. Den Groove verließ er nie, auch wenn er sich in unendlich anmutende Klangkaskaden begab und die Grundmelodie mit barocken Girlanden verzierte. In etlichen Instrumentalpassagen erfüllte allein sein Gitarrenspiel den Kinosaal und trug die Zuhörer davon in eine Welt voller sentimentaler Gefühle und tiefer Empfindungen. Auch Nice Brazil, gebürtig aus Sao Paulo, verstand es glänzend, auf der Klaviatur der großen Gefühle zu spielen. Wenn sie sang, dann war das immer unangestrengt. Ein warmes Timbre, ein zarter Schmelz, dazu ein geschmeidiges Portugiesisch und die Fähigkeit, sich tief musikalisch und inhaltlich einzufühlen, machten aus ihr ein vokales Gesamtkunstwerk. Nie wurde sie laut. Ihre Lautstärke begann im Mittelbereich, um sich dann schrittweise in feinst gesponnene Pianissimo-Passagen hinabzubewegen. Dann wurde ihr Gesang meditativ, kaum noch hörbar, aber trotzdem noch äußerst präsent. Eine Stimmakrobatin an der Grenze zum Hauchen, zum Nichtmehrhörbaren. Eine fast schon stumme Musik, die das Kino zu dem machte, was es einmal war – eine Kirche, in der die Zuhörer jeder Nuance des Vortrages andächtig lauschten. Man wagte kaum zu atmen, eine solche Feierlichkeit und Konzentration ging von den Musikern aus. Dennoch blieben die Lieder nah am Leben, berichteten von gebrochenen Herzen, der großen Liebe oder dem Gefühlschaos, das die großen Leidenschaften anrichten können. Im eher lauten Rhein-Main-Gebiet war dieses Konzert eine Wellness-Oase für Ohr und Herz.

DONAU KURIER – Nice Brazil gastierte mit ihrer Band im Neuburger Birdland

Zwischen Poesie und Protest

Neuburg (DK) Die Ehe zwischen lateinamerikanischer Musik und Jazz war schon immer sehr fruchtbar. Welche Hörerklientel die daraus entstehende Musik anspricht, richtet sich in den meisten Fällen nach dem Mischungsverhältnis der einzelnen Komponenten.

Musik zum Genießen, Entspannen und ein ganz klein wenig Fernweh erlebte das Publikum mit der Nice-Brazil-Group – Foto: Löser
Die Band der aus São Paulo stammenden Sängerin Nice Brazil bedient mehrere Fraktionen.
Wer sich ganz einfach an Sambarhythmen erfreut, für den gibt es Stücke wie „Pro voce“ und „Batida diferente“, Titel voller Poesie über die Liebe und die kleinen Dinge des Lebens. Wer auch auf Jazz steht – wie wohl die meisten, die an diesem Abend den Weg ins Birdland gefunden haben –, kommt durch die weidlich von allen Bandmitgliedern genutzten solistischen Freiräume auf seine Kosten. Der Songtitel „Influencia do Jazz“ ist also quasi Programm. Erfreulich ist, dass sich im Repertoire – bis auf das anscheinend unverzichtbare „The Girl from Ipanema“ in der Zugabe, über dessen Ausgestaltung man durchaus geteilter Meinung sein kann – keine Gassenhauer finden. Nice Brazil covert zwar auch Gilberto Gil und Baden Powell, aber eben ausschließlich wenig gehörte Songs aus deren Feder. Im Grunde aber bevorzugt sie Kompositionen eher unbekannter Autoren aus den 1960er und 1970er Jahren, der Zeit also, als Brasilien unter einer Militärdiktatur litt.
Das wunderschön lässige „Balanco zona sul“ steht zwar noch für Sonne, Meer und Strand, aber bereits „La tierra da preguica“ und „Pra que discutir com Madame“ sind eben auch waschechte Protestsongs, letzterer mit unverkennbar ironischer Note. Wer des Portugiesischen nicht mächtig ist, hält sich notgedrungen an die Musik – und kommt auch damit voll und ganz auf seine Kosten. Samba, Bossa Nova und Musica Popular Brasileira scheinen quasi das Lebenselixier Nice Brazils und ihrer Band zu sein. Während Valery Brusilovsky an den Drums das wohlschmeckende Latin-Süppchen permanent am Köcheln hält, kümmern sich João Luis Nogueira an der Gitarre, Franco Petrocca am sechssaitigen E-Bass und vor allem Pianist Ricardo Fiuza mit ihren Soli um die gehaltvollen Einlagen. Die Stimme Senhora Brazils kommentiert auch farblich den Inhalt der Songs, wirkt ausgelassen, verführerisch, schnippisch, aber bei Bedarf eben auch melancholisch oder zornig. Zudem ist sie ein weiteres Instrument, denn nicht selten scattet sie, spielt mit Fantasiesilben, lautiert, singt selber Soli, wird also nicht nur eingesetzt, um Geschichten zu erzählen, sondern ist auch unabhängig vom Text gleichberechtigter Teil einer Latin-Jazz-Band.
Wieder einmal ein höchst angenehmer Abend im Birdland mit Musik zum Genießen, Entspannen und ein ganz klein wenig Fernweh.
Von Karl Leitner

…”I listened to your recording and I like your singing very much! You have excellent tone quality, intonation and fine stylistic interpretation!”

Bob Stoloff

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